Seher,
Propheten, Schamanen, Mystiker
eher
Seher,
Propheten, Schamanen und Mystiker
Auf
dieser Seite erläutert Floco
Tausin,
was wir heute allgemein unter „Seher“ verstehen und
schreibt über die Unterschiede zwischen Propheten, Schamanen und Mystiker,
die als Seher gelten.
Nestor nennt sich selbst ein Seher. Er sieht mit dem inneren
Sinn sein Bewusstsein in Form einer leuchtenden
netzartigen Struktur, aus der die sehbare materielle
Welt entsteht. Das Wort „Seher“ aber suggeriert vieles,
von der Innereien- und Vogelflug-Wahrsagerei über die Prophetie
bis zur Mystik. Wir werden zuerst untersuchen, was überhaupt
ein „Seher“ ist.
Seher
Ein
Seher ist zunächst einer, der sieht. Nur: was sieht er? Das
Wort „Seher“ brauchen wir normalerweise nicht um jemanden
zu bezeichnen, der sinnliche und alltägliche Dinge sieht.
Demgegenüber
gibt es den „Schwarzseher“, den „Hellseher“
und den „Verschwörungs-Seher“. Und hier zeigt sich
schon, dass ein „Seher“ gewisse nicht-alltägliche,
manchmal auch abstrakte, verborgene Dinge sieht.
Ein Seher ist also stets einer, der hinter die sinnlich wahrnehmbaren
Dinge blickt.
Seher oder Seherinnen gab und gibt es in allen Kulturen.
Unter der griechischen Bezeichnung für Seher (manteis) werden
jene Menschen verstanden, die durch Auslegungen von Knochen und
Innereien, durch Deutungen von Naturereignissen, durch Trance, Inspiration,
Träumen und Offenbarung die Zukunft oder den Willen der Götter „sahen“ und
verkündeten.
Es
gibt andere Bezeichnungen für Seher, welche
auf ihre verschiedenen Funktionen gegenüber der Gesellschaft,
auf verschiedene Ambitionen, Techniken und auf das Selbstverständnis
der Seher selbst verweisen: Ein Seher kann Prophet, Schamane oder Mystiker sein.
Propheten
Prophetie
findet sich in vielen Schriftreligionen. Ursprünglich nannte
man die Verkünder der Zukunft und die Weissagekundigen einfach
Seher (gr. manteis). Erst mit der griechischen Übersetzung
des Alten Testaments wurde den Propheten eine gesonderte
Stellung unter den Sehern zugesprochen: Der Prophet (gr.
prophetes von prophanai = vorhersehen, verkünden) wird zum
Mensch, der als Mittler zwischen einem Gott und den Menschen steht.
Propheten überbringen ihren Mitmenschen Botschaften
ihres Gottes, Hinweise auf zukünftige Ereignisse,
Warnungen oder Anweisungen.
Eine besondere Bedeutung erhielten die Propheten (hebr. nawi) in
den semitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam). Idealerweise
sind es Männer von grossem Glauben, die ohne es zu wollen durch
Gott auserwählt wurden, um nach anfänglichem
Zögern und Zaudern gegen Unglauben, religiöse Unwahrheiten,
Unterdrückung und andere gesellschaftlichen und religiösen
Missstände vorzugehen. Dabei gründeten sie immer wieder neue Bewegungen, die in manchen Fällen zur
neuen Religion wurde. Im strengen Sinn verfügen Propheten nicht
selbst über seherische Fähigkeiten. Sie sehen Engel und
andere Zeichen der Präsenz Gottes und sie haben Visionen, die
ihnen durch Gott selbst geoffenbart werden
http://www.buecher.judentum.de
Der
Rabbiner Michael Shire über die biblischen Propheten
(hebr. nawi). Kurzer geschichtlicher Artikel.
http://www.talmud.de
Wolfgang
Sunderbrink denkt nicht direkt über die alten biblischen
Propheten nach, aber über einen Teil der Literatur über
die alten biblischen Propheten.
http://www.glauben-und-bekennen.de
Eintrag
über Seher in einem Vokabular auf einer christlich geprägten
Internetseite.
http://www.lds.org
Der
Elder Dennis B. Neuenschwander, starker Verfechter des christlichen
Glaubens, referiert über die Propheten, Seher und Offenbarer,
die von Gott ausgewählt wurden, um der Menschheit wieder
und wieder die Massstäbe Gottes zu lehren. |
Schamanen
Als
Schamanen werden in der Ethnologie jene indigenen Männer und
Frauen bezeichnet, die sich ritueller und magischer Praktiken bedienen,
um sich in Besessenheits- und Trancezustände zu begeben und Visionen zu erleben. Diese Erlebnisse sind nicht
in erster Linie gottgewollt, sondern werden mittels erlernter
Techniken (Fasten, Enthaltsamkeit, Tanz, rhythmischer Gesang,
bestimmte Bewegungen, magische Gegenstände, bewusstseinserweiternde
Substanzen) herbeigeführt. Diese Techniken wiederum erlernt
der Schamane von seinem Meister oder direkt von den Geistern.
Die Seelen- und Bewusstseinsreisen in andere Welten unternimmt die Schamanin oder der Schamane, um
mit Geistern und Göttern zu kommunizieren, um sie zu konkreten
Problemen der Gemeinschaft zu befragen, um zu heilen und zu helfen. Zudem bewahren sie (und verändern
allenfalls) das traditionelle Wissen der indigenen Gesellschaft.
http://www.sterneck.net
Ein
kurzer Artikel vom Schriftsteller Christian Rätsch
über Schamanen als Bewusstseinskünstler, bewusstseinserweiternde
Pflanzen und Substanzen in aussereuropäischen Kulturen
und deren Tabuisierung in der westlichen Gesellschaft –
sowie über „neue Tore zu inneren Räumen“.
http://www.uni-ulm.de
Eine Internetseite der Universität Ulm: Über die
Beliebtheit des Schamanismus in der modernen, „entzauberten“
westlichen Gesellschaft.
http://fernreiki.de
Diese
Website gibt uns neben anderen ausfürlichen Beschreibungen
folgende Definition: Als Schamanen werden Menschen bezeichnet,
welche die Fähigkeit besitzen, zwischen den Welten
zu wandern, Kranke zu heilen und mit Geistern und Toten
zu sprechen.
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Mystiker
Mystiker
wiederum suchen unbeirrt nach der letzten Wahrheit,
die sie hinter allen religiösen Äusserlichkeiten wie Gebet,
Opfer, Prozessionen, Feste, guten Taten und heiligen Schriften annehmen.
Gottesdienst bedeutet für sie, Gott nicht nur anzubeten, sondern
ihn unmittelbar zu erleben, zu verwirklichen, zu
sehen. Sie verzichten auf irdische Vergnügen, ziehen
sich zuweilen aus der Gesellschaft zurück um mit z.T. ähnlichen
Techniken wie der Schamane die höchste Einheit mit Gott zu
erleben (unio mystica). Weil die Wahrheiten und
Einheitserlebnisse (die sich nicht in Worte fassen lassen!) der
Mystiker häufig den religiösen Institutionen widersprechen,
waren sie nicht selten das Ziel von Anfeindungen, Verbannungen und
Verfolgungen.
http://www.j-lorber.de
Ein
interessanter Artikel über die Ablehnung von christlichen
Mystikern und Propheten durch die Vertreter der Kirchen,
den Klerus.
http://www.yinyang-verlag.de
In
diesem ausführlichen und einfach verständlichen
Vortrag werden etliche Mystiker unterschiedlicher Kulturen
vorgestellt, begleitet von ihren Gedichten und grundlegenden
Gedanken zur Mystik und Mystikern.
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Der
Seher heute
Der
Prophet, der Schamane und der Mystiker können also als Seher
gelten, insofern ihr Sehen sich nicht auf alltäglich Wahrnehmbares
bezieht. Diese Bedeutung für Seher und Seherinnen hat sich
bis heute gehalten. Moderne Seher spielen zwar kaum noch (wie die
griechischen "manteis") mit Eingeweiden, haben das Deuten
der Sterne den Astrologen überlassen und sie warnen weit weniger
vor dem kommenden Weltgericht. Aber nach wie vor sagen sie
Ereignisse voraus (beliebt ist der 3. Weltkrieg), kennen
Charakter, Vorlieben und Handlungen von Menschen, die sie nie zuvor
gesehen haben und helfen Mordfälle und andere Verbrechen aufzuklären.
Sie wurden von Gott, Göttern oder Geistern auserwählt,
mit denen sie in Kontakt stehen, oder von einem Meister in esoterische
Ekstasetechniken eingeweiht.
Wissen
des Sehers Nestor
Nestors
Haltung gegenüber Prophetie, Schamanismus und Mystik sowie
seine Erkenntnisse über "Bewusstsein und Sehen" auf
der nächsten Seite:
Nestor:
Der Seher Nestor und das Wissen vom Bewusstsein
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